Ein Liegehocker Marke Eigenbau

Als wir vor vielen Jahren den ersten Kratzbaum mit „Liegemulde“ kauften, gab’s ein ständiges Gerangel um diesen heiß begehrten Platz.

Die Vorliebe für diese Art von Liegeplätzen brachte mich auf die Idee, meinen Jungs je einen Hocker mit einer solchen Liegemulde zu bauen. Das war auch gar nicht mal so schwer. Achtet man zudem bei der Wahl des Bezugsstoffs ein wenig darauf, dass er zum vorhandenen Mobiliar passt, lassen sich die stylischen Katzenmöbel sogar bestens ins Wohnzimmer oder in jeden anderen Raum integrieren.

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So baut man einen Liegehocker für seine Katzen

Der Bau unserer Hocker war eigentlich gar nicht so schwierig. Man sollte mit Akkuschrauber und Stichsäge umgehen und ein wenig nähen  können. Wenn ein einfacher Tacker im Haus ist, wäre dies mit Sicherheit von Vorteil, eventuell kann man sich diesen ja bei einem Nachbarn oder Freund ausleihen.
Als ich unsere Liegehocker damals gebaut habe, war an einen Blog noch nicht zu denken, weshalb ich die „Herstellung“ auch nicht dokumentiert habe. Aber als ich die Hocker kürzlich abgezogen habe um die Bezüge zu waschen, habe ich die Gelegenheit genutzt, ein paar Fotos vom Unterbau zu machen. Die Bilder werden sicherlich dazu beitragen, dass meine kleine Anleitung etwas anschaulicher wird.

Liegehocker Rohbau

Material für einen Liegehocker

  • 19mm starke Spanplatte (1x 44 x 44cm;  2x 44 x 52cm;  2x 40,2 x 52cm)
  • Schrauben
  • Unterstoff  (dehnbarer Stoff beliebiger Farbe in der Größe der Oberseite)
  • Bezugsstoff  (Plüschstoff in der Farbe deiner Wahl)
  • Panzerband
  • Akkuschrauber
  • Stichsäge
  • Zirkel
  • dünner Holzbohrer
  • Schraubenzieher/Bits
  • Handtacker
  • Nähmaschine

Erklärung zum Bau des „Grundgerüsts“

Der beschriebene Liegehocker hat eine Liegefläche von 44 x 44cm und eine Höhe von 53,9cm. Die Höhe des Hockers lässt sich beliebig ändern. Verwendet Ihr ebenfalls Spanplatten von 19mm Stärke, könnt ihr meine Breitenangaben einfach übernehmen. Sollte die Stärke eurer Platten abweichen, müssen die Maße der C-Platten entsprechend angepasst werden.

Ich habe mich entschieden, die Einzelteile unserer Hocker mit Schrauben zu verbinden. Damit die Spanplatten beim Verschrauben nicht platzen, ist es ratsam die Schraublöcher mit einem ganz dünnen Holzbohrer vorzubohren (dünner als die Schrauben).

Skizze Liegehocker

Die Platten B und C werden gemäß meiner Skizze miteinander verschraubt. Hierbei entsteht quasi eine quadratische Röhre, welche mit  Platte A und einigen Schrauben von oben geschlossen wird. Die Unterseite der Röhre bleibt offen. Mit Hilfe eines Zirkels wird mittig auf Platte A ein Kreis aufgezeichnet (Ø ca. 36cm) und mit einer Stichsäge ausgesägt. Die oberen Kanten des Ausschnitts habe ich mit einer Feile leicht abgerundet, damit der Stoff hier nicht unnötig schnell kaputt scheuert. Die geraden Kanten habe ich ebenfalls kurz mit der Feile bearbeitet und im Anschluss mit Panzerband beklebt, um auch hier ein Durchscheuern des Bezugs zu verhindern.

Um den eigentlichen Bezug zu schonen, habe ich zunächst eine Lage Stoff über die gesamte obere Fläche gespannt und mit Hilfe eines Tackers ordentlich befestigt. Die Liegefläche hängt auf dem Foto schon ein wenig durch, da unsere Hocker bereits benutzt sind. Beim Bespannen sollte diese jedoch nur minimal durchhängen, den Rest erledigen eure Stubentiger mit ihrem Körpergewicht. Der Stoff, den ich hier verwendet habe, ist ein Material ähnlich dem derber Sweat-Shirts. Also mal gucken, was die Restekiste so hergibt oder einfach einen schmalen Streifen kaufen, wenn ihr ohnehin den Plüsch kaufen geht.

Einen Bezug für den Liegehocker nähen

Nachdem der Grundaufbau für den Liegehocker  fertig ist, machen wir uns an den Bezug. Ich habe den Bezug unseres Hockers aus 2 Teilen genäht. Einen Teil für die Liegefläche und einen Teil für die Seiten des Hockers. Der obere Teil hat die selben Abmaße wie Patte A + je Kante 1cm Nahtzugabe, also 46 x 46cm. Für die Höhe habe ich gut 64cm gerechnet, damit ich den Bezug nach unten umschlagen und festtackern kann. Den Umfang meines Bezugs habe ich wie folgt errechnet: 44cm Kantenlänge x 4 + 2cm Nahtzugabe = 178cm.

Diesen Streifen von 178 x 64cm habe ich so  hälftig zusammengefaltet, dass die Aussenseiten des Stoffs aufeinander liegen. Dann habe ich die offene Kante (64cm) im Abstand von 1cm zum Rand mit einer geraden Naht geschlossen. Es entsteht quasi ein großer Schlauch.

Im Anschluss habe ich den oberen Teil zunächst mit Stecknadeln mit dem unteren Teil verbunden. Entweder beginnt man mit einer Ecke des oberen Teils und setzt diese an die Naht des unteren Teils an, dann sitzt die Naht später genau auf einer Eckkante des Hockers. Oder aber man setzt die Naht des unteren Teils in die Mitte einer Kante des oberen Teils, dann liegt die Naht des unteren Teils später mittig auf einer der 4 Seitenwände des Hockers. Beim Zusammenheften der zwei Teile arbeiten wir uns einmal rundherum.

Auch hierbei bitte wieder 1cm Abstand zur Schnittkante des Stoffs einhalten und darauf achten, dass ihr während des Heftens auf die linke Seite des Stoffs schaut. Der Plüsch sollte ja später idealer Weise nach außen zeigen.

Den Hocker beziehen und fertigstellen

Nachdem ihr die gehefteten Nähte mit der Nähmaschine nachgenäht habt, dreht ihr euren fertigen Bezug richtig herum. Nun geht es auch schon dem Ende entgegen. Stülpt nun den Bezug über euren Hocker und ruckelt ihn so zurecht, dass die 4 Ecken des oberen Bezugteils exakt auf den 4 Ecken eures Hockergestells sitzen. Es ist völlig in Ordnung, wenn das Ganze  stramm sitzt und es beim Überziehen ein wenig Anstrengung braucht.

Zupft die Nähte an den Kanten so zurecht, dass sie nicht zu sehr auftragen. Seid ihr damit fertig, stellt ihr den Liegehocker auf den Kopf und legt den Bezugstoff um die untere Kante herum ins Innere des Hockers. Zieht den Bezug nun richtig straff und tackert ihn zunächst an jeder Ecke der Innenseiten mit dem Handtacker fest. Achtet darauf, dass der Stoff gleichmäßig gespannt ist. Dann arbeitet ihr euch nach und nach rund um den Hocker herum. Mit Tackerklammern solltet ihr hierbei nicht zu sehr sparen. Fertig getackert könnt ihr den Hocker nun wieder richtig herum drehen und euer Werk bewundern.

Nun sucht ihr noch einen schönen Platz für das neue Katzenmöbel und wartet auf den vierbeinigen Kontrollposten. Meine Jungs liebten ihre Liegehocker vom ersten Moment an und nutzen sie bereits seit mehreren Jahren täglich und auch nächtlich. Viel Spaß beim Nachbauen und gutes Gelingen!

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