Über diesen Katzenblog

Wie kam es eigentlich zu diesem Katzenblog?

Seit 44 Jahren begleiten mich nun Katzen auf meinem Lebensweg. Sie bereichern jeden einzelnen Tag meines Lebens. Ich kann mich an keine Phase meines Lebens zurückerinnern, in der es keine Katzen in meiner nächsten Umgebung gab und auch künftig möchte ich nie ohne diese wundervollen Geschöpfe leben. Nie hatte ich bessere und treuere Freunde als meine Katzen.

Meine ersten Begegnungen mit Katzen hatte ich bei Oma und Opa, als ich im Kleinkindalter noch bei ihnen wohnte. Aus dieser Zeit erinnere ich mich an Mohrchen, Susi und Knautschi.

Als wir von Oma und Opa weg in ein eigenes Zuhause zogen (im selben Ort), gehörten auch hier sehr schnell Katzen zu unserer Familie. Zuerst war da Moulin Rouge. Sie war meine erste große Liebe. Ich verbrachte meine gesamte Kindheit und Jugend mit ihr. Ich war schon in der Ausbildung, als meine Familie in ein Haus am anderen Ende des Dorfes zog. Leider gab es hier eine sehr belebte Straße.

Moulin Rouge starb kurz nach diesem Umzug – einen Monat nach meinem 18. Geburtstag – vor meinen Augen durch ein Auto. Ein traumatisches Erlebnis, das mir auch heute nach über 26 Jahren noch die Tränen in die Augen treibt, sobald ich daran denke.

Dieses Erlebnis prägte mich für die Zukunft. Bis heute lasse ich kein überfahrenes Tier – und sei es auch noch so verunstaltet – auf der Straße liegen. Wer mich kennt, weiß das und hält in solchen Fällen von allein an, wenn ich in seinem Auto sitze. Jedes Lebewesen hat soviel Respekt und Achtung verdient, dass man es nicht achtlos liegen lässt und weiter überrollt.

Neben Moulin Rouge lebten damals auch noch Hassi – eine Tochter unserer Rougie – und ihre Enkel Hexe, Peter I und Peter II bei uns. Ich war bereits zu Hause ausgezogen, als sie alle nach und nach dieser verfluchten Straße zum Opfer fielen. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass dieses Haus im Grunde meines Herzens nie mein Zuhause wurde.

Als ich flügge wurde, zog ich wie bereits erwähnt zuhause aus und lebte zunächst eine Zeit lang bei meinem ersten Freund und dessen Eltern. Seine Familie wohnte auf einer Art Bauernhof und so gab es auch hier viele Tiere. Zum Glück auch Katzen. Hier pflegte man allerdings einen sehr gewöhnungsbedürftigen, bäuerlich-lieblosen Umgang mit Katzen, der mir bis zum heutigen Tage „aufstößt“.

Aber es gibt eben auch Menschen, für die ein Tier über einen finanziellen Nutzen hinaus keine Bedeutung hat. Eigentlich kann man Menschen von diesem Schlag bedauern, denn sie werden nie die bedingungslose Liebe und Zuneigung eines Tieres spüren. Im Grunde ist das Strafe genug.

Die beschriebenen Umstände veranlassten mich um so mehr, mich möglichst viel selbst um die Katzen zu kümmern. In besonderer Erinnerung habe ich hier Minka und ihr Junges, Puschel. Dieses hatte ich halb erfroren gefunden und von Hand groß gezogen.

h

Als ich dann mein erstes eigenes zu Hause „gründete“, fand sich irgendwie alles, was mit seinem Herrchen oder Frauchen unzufrieden war, bei mir ein. Irgendwie sprach sich meine Leidenschaft für Katzen in Insider-Kreisen lauffeuerartig herum. So lebten und/oder futterten dann sporadisch einige Katzen aus der Nachbarschaft bei mir oder kamen mal vorbei, um sich aufzuwärmen.

Auf den nachfolgenden Fotos sieht man, drei meiner Dauergäste aus der Nachbarschaft: Peter (getigert) ging ebenso gern nach Hause wie er bei mir war. Er genoss offenbar die Abwechlung. Seine Familie wußte das und fand das in Ordnung. Die Karausche (tiger mit weiß) war von ihrer Familie bei deren Umzug zurückgelassen worden und hielt sich nun abwechselnd bei mir und meiner Nachbarin auf. Mohrchen, der schwarz-weiße Bub, kam aus einer Familie, in der Katzen „Saisontiere“ waren. Er beschloss sein Zuhause aufzugeben und seinen weiteren Weg mit mir zu gehen. Später zog er mit uns ins Rheinland und war ein absolut toller und liebenswürdiger Schmusebär. Von all den anderen Pflegekatzen, die sich bei mir im Laufe der Jahre durchgefuttert haben, existiert leider kein Bildmaterial. Die Qualität der Fotos im gesamten Beitrag lässt sehr zu wünschen übrig. Aber ich bin froh, dass es wenigstens diese Bilder gibt.

Im Jahr 1996 schaffte ich mir dann meine erste „eigene“ Katze an. Ich war damals wie heut verliebt in die Rasse Chartreux und las ein Verkaufsinserat in der Zeitung. Die 500,00 DM für den Kauf des Kätzchen verdiente ich mir mit einer Wandbemalung  in einem Landschulheim. Und so begann die tiefe Freundschaft mit meinem Kater Elvis.
Auf den zwei mittleren Fotos ist Elvis mit meiner Tochter zu sehen, die in diesem Sommer bereits 22 Jahre alt wird. Die beiden wuchsen quasi miteinander auf und verstanden sich ausgezeichnet. Auch Lisa hing sehr an unserem Elvis und umgekehrt.

Als im Sommer 2006 unser Mohrchen von CNI besiegt wurde, suchte ich zeitnah nach einem Nachfolger, um unseren Elvis nicht zu lange allein zu lassen. Die Suche nach einem neuen Mitbewohner lenkte mich ein wenig von dem schmerzlichen Verlust meines dicken Pratzenbären ab. Ich sah mir zeitnah verschiedene Kätzchen an, aber ich mochte mich für keines so recht entscheiden. Der Platz in meinem Herzen war irgendwie noch nicht so richtig frei geworden. Irgendwann entdeckten wir im Internet eine kleine Hobbyzucht Norwegischer Waldkatzen und so zog dann einige Wochen später mein erster Langhaarkater bei uns ein. Ein sehr eigenwilliger, liebenswerter Kauz ist unser Norwegischer Waldschratzkatz. An die ganzen „bekloppten“ Namen die meine Katzen von mir bekommen, wird sich der regelmäßige Leser dieses Blogs schnell gewöhnen.

Im Jahr darauf streunte plötzlich ein verwahrloster, extrem scheuer rotbunter Kater durch die Scheunen des stillgelegten Bauerhofes, auf dem wir damals wohnten. In direkter Nachbarschaft wohnten Katzenhalter, die es nicht für nötig hielten, ihre Katzen versorgen zu lassen wenn sie für mehrere Tage verreisten. Deshalb stellte ich schon mal ein Schälchen Katzenfutter auf die Treppe vor unserem Wohnzimmerfenster. Ich vermute, dass dies der Grund dafür war, dass die kleine Erdbeerlocke immer öfter in Nähe unserer Wohnung zu sehen war.

Ich meldete den Kater dem Tierschutz und hoffte, ihn dort unterbringen zu können. Da es zu dieser Zeit kein Katzenhaus beim TSV Euskirchen gab und alle Pflegestellen belegt waren, ließ ich mich überreden, Pflegestelle für diesen Kater zu werden. So befasste ich mich täglich damit, sein Vertrauen zu gewinnen und nach vielen Wochen hatte ich es geschafft bis auf 1 Meter an ihn heranzukommen. Langer Rede, kurzer Sinn: Aus unseren vielen Vieraugengesprächen heraus ergab sich der Name „Schatzi„. Wir kamen immer besser miteinander klar und irgendwann war eine Trennung einfach keine Option mehr für uns.

h

Leider war auch unser Elvis nicht mit ewigem Leben gesegnet. Nach drei Jahren schwerer Diabetes und einer CNI verließ mich mein Elvis nach 16,5 gemeinsamen Jahren im Januar 2013 . Den Verlust habe ich bis heute nicht verarbeitet. Nach wie vor nenne ich ihn aus tiefster Überzeugung meinen besten Freund. Die Verbindung zwischen mir und Elvis war ebenso besonders wie einzigartig. Wir vertrauten uns blind und keiner konnte so wirklich ohne den anderen sein. Nun muss ich es. Elli, ich liebe und vermisse dich soo sehr. Du bist und bleibst mein Schatznasenkatzenhase und meine Schatznasenkatzenhasenfratze!

h

Für mich war klar, es muss dieselbe Rasse sein, die seine Nachfolge antritt. Dass es maximal optische Ähnlichkeiten gibt. war mir bewußt. Charakterlich ist keine Katze wie die andere. Und das ist auch fürchterlich in Ordnung so.

Auf Umwegen fanden wir dann unseren derzeit jüngsten Kater Percival. Am 19. April, also fast genau drei Monate nach Elvis Tod, zog er bei uns ein und muss seither mit einer recht hochgelegten Messlatte leben. Er hat nun immerhin auch schon seinen dritten Geburtstag bei uns gefeiert und ist richtig gut hier angekommen.

h

In all diesen Jahren, die ich mit meinen vielen verschiedenen Katzen verbrachte, hatte ich ganz viele Erlebnisse mit ihnen und sammelte zwangsläufig auch viele Erfahrungen. Sechs Monate führte ich einen erbitterten Kampf gegen eine lange Zeit ungewisse Krankheit und schaffte es, Elvis dem Totengräber von der Schippe zu reißen. Ich lernte in dieser Zeit, ihm Spritzen zu verabreichen, musste ihn über einige Zeit zwangsernähren, da er nichts mehr zu sich nehmen wollte, musste ihn phasenweise zur Toilette tragen, da er selbst zu schwach war und wurde schlussendlich belohnt. Er wurde wieder richtig fit und gesund. Als ich ihn nach all den Monaten das erste mal fröhlich über das Laminat galoppieren hörte, schossen mir Freudentränen in die Augen.

Ich lernte mit einer schweren Diabetes umzugehen, Zucker zu messen, Insulin zu spritzen, den Umgang mit Zuckerschocks und einige physiotherapeutische Handgriffe, um Elvis nach seinem akuten Muskelabbau wieder das Laufen zu ermöglichen. Ich verabreichte Medikamente, lernte damit umzugehen, dass Elvis in Folge eines Schlaganfalls erst taub und dann blind wurde und legte meinen CNI-Patienten Infusionen an.

Ich baue Möbel und Kratzbäume für meine Katzen, häkele und bastele Spielzeug, ich habe ein wunderschönes Freigehege errichtet und begonnen Futter selbst zu kochen. Immer wieder mal treffe ich Menschen, die sich für all diese Dinge und Erfahrungen interessieren. Da es ganz viele Menschen gibt, die wie ich diesen anmutigen Wesen verfallen sind, entstand der Gedanke, meine Ideen und Erfahrungen in einem Blog niederzuschreiben, um sie mit anderen zu teilen. Und so kam es dann, dass ich vor zwei Jahren begann, einen Blog einzurichten.

Ja, eigentlich wollte ich nur kurz erklären, wie es zu unserem Blog kam, aber für ca. 44 Jahre „Katzensucht“ habe ich es mit der Kürze, so finde ich, doch noch ganz gut hinbekommen.

17

4 Kommentare

  1. Regina KehrRegina Kehr

    Du hast Dein Leben mit den Katzen sehr gut beschrieben und man kriegt Gänsehaut, wenn man das liest.
    Es gibt nicht viele Menschen, die so handeln wie Du und das macht Dich besonders. Auch die Fotos finde ich toll. Besonders das, wo Elvis wie ein Kragen um Deinen Hals liegt. Mach weiter so ich bin fasziniert.

  2. LisaLisa

    Ein Blogbeitrag der wirklich zum Nachdenken anregt. Ich habe als Tierarzthelferin schon sehr oft erlebt, dass Besitzer ihre Katzen nur aufgrund des Alters oder einer undichten Blase einschläfern lassen möchten. Da bleibt nur zu hoffen, dass diesen Menschen im Alter sehr viel mehr Verständnis und Liebe zuteil wird.

    Schön, dass du so viel bastelst für Deine Fellnase! Und ja, den Blog hast du super hinbekommen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.